Über Midas
Die griechische Sage von König Midas ist wohl eines der bekanntesten Analogien zur Veranschaulichung der Gier. Zuerst wollte Midas Weisheit besitzen. Er glaubte sie zu erlangen, indem er Silenos, den Lehrer von Dionysos, hinterlistig gefangen nahm. Dann wollte er, dass alles zu Gold würde, wenn er es berührte und für die Freilassung seines Lehrers wurde König Midas auch dieser Wunsch durch Dionysos erfüllt. Doch nicht nur Speis und Trank, sondern selbst seine eigene Tochter verwandelte sich bei seiner Berührung in Gold. Seinem Verhängnis bewusst bat Midas daraufhin Dionysos reuevoll um Hilfe. Dieser war gnädig und ermöglichte dem König seine Rettung: Midas sollte im Fluss baden und dabei seine Gabe, alles in Gold zu verwandeln, dem Fluss übergeben. Was für eine unmissverständliche und schöne Symbolsprache!? »Midas« erinnert daran, uns nicht der Gier, sondern dem Fluss des Lebens hinzugeben.